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Sozialstruktur

Menschenaffen verfügen über verschiedene Gruppenzusammensetzungen, wobei die Beziehungen sehr intensiv ausgeprägt sind. Die tiefste Bindung geht dabei die Mutter mit ihrem Kind ein.

Orang-Utan-Mütter entlassen ihre Kinder erst im Alter von etwa acht Jahren in die Unabhängigkeit. Sonst leben die roten Waldmenschen eher einzelgängerisch und treffen sich nur gelegentlich in losen Gruppen an Futterbäumen oder um sich zu paaren.

Gibbons leben in Kleinfamilien. Neben einem Vater und einer Mutter leben nur die Kinder in der Gemeinschaft. Anders sieht es da bei den Gorillas aus. Dort lebt ein Mann, der Silberrücken, mit mehreren Weibchen und deren Kindern in einer Harem-Gruppe zusammen. Hin und wieder werden jüngere Männer (Schwarzrücken) von ihm geduldet.

Deutlich turbulenter geht es bei den Schimpansen und Bonobos zu. Deren Gruppenstruktur nennt man Fission-Fusion. Die Gruppengröße variiert zwischen 20 und bis zu 100 Tieren. Während bei den Schimpansen Männer die Gruppe anführen, bestimmen bei den Bonobos die weiblichen Tiere.

Wusstest du schon?

Fission-Fusion meint ein sich Trennen (Fission) und wieder Zusammentreffen (Fusion). Eine große Gruppe unterteilt sich in mehrere kleine Gruppen. Die Tiere treffen sich, trennen sich wieder und bilden andere Gruppen. Trotzdem bleiben sie Teil der großen Gruppe.

Wichtig für den Erhalt dieser Strukturen, sind gemeinsame Aktivitäten wie zum Beispiel die Fellpflege. Dabei werden nicht nur Flöhe und Zecken entfernt. Durch die gegenseitige Zärtlichkeit werden Bindungen gestärkt. Das ist so wie wenn ihr mit euren Eltern oder Geschwistern kuschelt.

Mit Geschenken oder dem Teilen der Nahrung werden Freundschaften geschlossen. Dadurch können sich Tiere in der Gruppe besser behaupten. Der Zusammenhalt in der Gruppe ist so stark, dass sogar Kriege gegen andere Gruppen geführt werden. Das hat erstmals die Forscherin Jane Goodall bei Schimpansen beobachtet.

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