Presse

Die Bewohner des Orangutan Haven

Erfahren Sie mehr über die Schicksale der Haven-Bewohner. Durch das Erzählen ihrer Geschichten sowie ihre Präsenz im Haven sollen Menschen für die Bedrohung der Orang-Utans und des Regenwaldes sensibilisiert werden. Als Botschafter für ihre Artgenossen in freier Wildbahn tragen sie damit zu deren Überleben bei.

Diese Orang-Utans sind bereits im Haven eingezogen:

Porträt des Orang-Utan-Männchens Krismon.

Krismon (Jahrgang ~1995)

Krismon wurde als ausgewachsenes Männchen in der Provinz Nordsumatra beschlagnahmt. Fast 19 Jahre lang hatte man ihn dort in einem winzigen Metallkäfig gehalten, in dem er kaum aufstehen konnte. Es ist daher nicht verwunderlich, dass man Krismon bei seiner Rettung traumatisiert vorfand. Seine körperliche und mentale Entwicklung waren stark eingeschränkt. Auch heute hat er manchmal einen Rückfall und beginnt, unkontrolliert zu zittern. Durch intensive Betreuung hat er aber bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Mittlerweile liebt er es, seine Zeit hoch über dem Boden zu verbringen.

Porträt des Orang-Utan-Männchens Leuser.

Leuser (Jahrgang 2000)

Leuser wurde 2004 im Südosten der Provinz Aceh auf Sumatra aus illegaler Haustierhaltung beschlagnahmt. Schon kurz darauf konnte er im Schutzwald des Bukit Tigapuluh Nationalparks in der Provinz Jambi auswildert werden. Doch zwei Jahre später wurde er auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche am Rande des Nationalparks angeschossen und gefangen genommen. Das SOCP-Team wurde verständigt und brachte den völlig verwirrten und schwer verletzten Leuser sofort in die Auffang- und Pflegestation. Röntgenaufnahmen zeigten, dass Leuser von 62 Luftgewehrkugeln getroffen worden war. Drei der Kugeln verletzten seine Augen und er erblindete.

Porträt des Orang-Utan-Männchens Paguh.

Paguh (Jahrgang 1992)

Das ausgewachsene Orang-Utan-Männchen Paguh wurde von einem Rettungsteam im Süden der Provinz Aceh auf Sumatra verletzt aufgefunden und in die SOCP-Auffang- und Pflegestation gebracht. Er war von 26 Luftgewehrkugeln getroffen worden, darunter auch seine Augen. Paguh erblindete. Obwohl Paguh zuvor ausschließlich im Regenwald gelebt hatte, verhält er sich gegenüber seinen Betreuern stets überraschend entspannt. Paguh stößt regelmäßig den für Orang-Utan-Männchen typischen «Long Call» aus, um die anderen Orang-Utans und die Pfleger daran zu erinnern, dass er da ist.

Porträt des Orang-Utan-Weibchens Dina.

Diana (Jahrgang 2016)

Diana wurde im Alter von nur wenigen Monaten aus einem privaten Haushalt beschlagnahmt, wo sie illegal als Haustier gehalten wurde. Bei den Gesundheitschecks durch das SOCP-Team stellte man fest, dass sie an einer Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) litt. Dies führte mit der Zeit zur fast völligen Lähmung ihres gesamten Körpers und ihr Blick fiel mehr und mehr ins Leere. Nach vielen Monaten permanenter Betreuung durch das SOCP-Team kehrte die Funktionsfähigkeit ihres Körpers zurück. Ihr Sehvermögen ist jedoch stark geschädigt. Dina ist die jüngst Bewohnerin des Orangutan Haven.

Porträt des Orang-Utan-Weibchens Deknong.

Dek Nong (Jahrgang 2002)

Deknong wurde 2007 aus illegaler Haltung konfisziert. Nur einige Monate später konnte sie am Rande des Bukit Tigapuluh-Nationalparks in der Provinz Jambi zurück in den Regenwald entlassen werden. Wenig später wurde sie vom SOCP-Überwachungsteam am Boden gefunden. Aus unerklärlichen Gründen war sie von der Hüfte abwärts gelähmt und hatte seltsame Wucherungen an einigen Gelenken. Glücklicherweise erholte sich ihr Körper nach und nach. Heute ist sie wieder weitestgehend gesund und aktiv. Nur ihr linkes Handgelenk erholte sich leider nicht vollständig und ist seitdem versteift. Zudem kann sie den linken Arm nicht vollständig strecken.

Porträt des Orang-Utan-Männchens Lewis.

Lewis (Jahrgang 1991)

Lewis wurde im in der Nähe großer Plantagen in der Provinz Aceh auf Sumatra gefunden. Weite Teile seines Regenwaldlebensraumes waren für landwirtschaftliche Nutzflächen zerstört worden. Das zwang ihn dazu, auf den Plantagen nach Futter zu suchen. Um ihn zu verjagen, schossen lokale Farmer mit Luftgewehren auf ihn. Dabei verletzten sie Lewis am ganzen Körper. Auch seine Augen wurden getroffen. Nach zwei Operationen erholte sich Lewis glücklicherweise gut von den Verletzungen. Sein Augenlicht hat er jedoch verloren.

Diese Orang-Utans werden in Kürze im Haven einziehen:

Porträt des Orang-Utan-Weichens Hope.

Hope (Jahrgang ~1993)

Hope wurde 2019 zusammen mit ihrem Jungtier schwer verletzt gerettet, nach einem Konflikt mit lokalen Farmern. Das Baby überlebte die Reise zur Auffang- und Pflegestation nicht. Auch Hope war in einem sehr kritischen Zustand. Sie hatte mehrere tiefe Schnittwunden, einen Schlüsselbeinbruch und trug 74 Luftgewehrkugeln in ihrem Körper – auch in ihren Augen. Das Veterinärteam konnte ihren Zustand glücklicherweise stabilisieren und Hope hat sich gut erholt. Jedoch ist sie bis heute von der Erfahrung schwer traumatisiert und sehr ängstlich gegenüber Menschen, die sie nicht kennt. Auch ihr Augenlicht hat Hope verloren.

Porträt des Orang-Utan-Männchens Fahzren.

Fahzren (Jahrgang ~1999)

Fazhren fiel als Jungtier dem illegalen Wildtierhandel zum Opfer. Er wurde nach Malaysia geschmuggelt und wuchs dort als Haustier auf. Als man herausfand, dass er illegal ins Land gebracht worden war, brachte man ihn zurück nach Indonesien, in die SOCP-Auffang- und Pflegestation auf Sumatra. Zu diesem Zeitpunkt war Fahzren bereits ein voll ausgewachsener, äußerst kräftiger Orang-Utan mit Backenwülsten. Weil er sein ganzes Leben in Menschenhand verbracht hatte und dadurch keine natürliche Scheu ihnen gegenüber zeigt, hat das SOCP-Team große Bedenken hinsichtlich seiner Auswilderung. Die Wahrscheinlichkeit, dass er Menschen begegnet und dabei ein Mensch-Tier-Konflikt ausgelöst wird, ist zu groß. Obwohl er gesund und fit ist, wird Fahzren deshalb nie mehr in Freiheit leben können.

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Das Orang-Utan-Männchen Leuser sitzt hoch oben auf einer Kletterplattform im Orangutan Haven und hält sich an einem Bambusrohr fest.
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